Nachdem die Deutschen Männer am gestrigen Abend in der vierten von sechsQualifikationsrunden abgeliefert haben, hieß es heute hoffen und bangen.

Nach Platz 4 am gestrigen Abend war dem DTB- Team die Olympiaqualifikation nur noch theoretisch zu nehmen. Auch das Teamfinale (Platz 8) war greifbar.

Was für eine starke und kompakte Leistung die Mannschaft erbracht hat, zeigte sich daran, dass am heutigen Tag nur noch Canada knapp an Deutschland vorbeizog. Als fünftbestes Team wollen die Schützlinge von Bundestrainer Valeri Belenki im Teamfinale am kommenden Dienstag versuchen, ihre Leistung zu wiederholen. Im Kreis der weltbesten achtTeams geht es im Finale wieder bei null los. Im Finalmodus wird ohne Streichwert geturnt. Das heißt, dass sich das Team keinen Fehler erlauben darf.

Für Lukas Dauser, der mit 15,30 Punkten bereits gestern nahezu uneinholbar als Bester an seinem Paradegerät Barren durchkam, stand nur noch die Frage, ob sich in den heutigen beiden Durchgängen noch ein weiterer Konkurrent vor ihn setzen wird. Doch seine Wertung stand und er blieb auf Rang 1. Bevor der aktuelle Vizeweltmeister am Sonntag um eine Medaille kämpfen wird, kann er als einziger Deutscher Turner am Donnerstag im Mehrkampffinale noch einmal an alle Geräte. Als 13. qualifizierte er sich für den Kreis der besten 24.

Deutlich spannender ging es beim Einzug in das Pferdfinale zu. Nils Dunkel rangierte nach dem ersten Qualifikationstag auf Rang 7. 14,60 Punkte war eine starke Perfomance. Am heutigen 2. Finaltag standen jedoch noch einige Gerätespezialisten auf der Starterliste. Großes Zittern, Bangen und Hoffen bis zur letzten Übung. Kurz vor dem Abschluss der Qualifikation schob sich mit Chih Kai Lee noch ein Pferdvirtuose vor Nils. Auf dem letzten Qualifikationsrang platziert, verfolgte Nils die letzten Übungen der Qualifikationsrunde. Das Schicksal wollte es, dass ausgerechnet der französische Spezialist Benjamin Osberger die Vorrunde beenden sollte. Aber auch er biss sich an den Wertungen seiner Vorgänger die Zähne aus und lies Nils Dunkel jubeln. Ein Ziel, auf das er sich lange akribisch genau vorbereitet hat, ist nun in Erfüllung gegangen. Was für den EM-Dritten des Vorjahres im Finale am Samstag rausspringen wird, ist völlig offen. Zu den Favoriten im Kreis der Pferdspezialisten zählt der MTV- Turner nicht. Mit einer optimalen Übung kann er jedoch Druck auf die Konkurrenz aufbauen und dann sehen wie weit es reicht.

Stephan Dunkel

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