Am zweitem Maiwochenende fand unser sportliches Highlight statt: wir waren Ausrichter der Deutschen Jugendmeisterschaften in der Sportakrobatik. Dank der hervorragenden Vorbereitung unserer Sportler in der Leistungsklasse durch das Trainerteam Jenny Wilke, Antje Kellner und Anja Thiele und des Einsatzes der vielen Helfenden wurden unsere Erwartungen übertroffen.

Was die Sportlerinnen und Sportler, aber auch die Trainer an Kraft, Schweiß und Disziplin in diese Vorbereitung gesteckt haben, war unglaublich. Was das Organisationsteam auf die Beine gestellt hat, war so professionell, dass wir neben dem vielen positiven Feedback der anderen Vereine auch von Höchster Stelle Lob erhielten: Der Vizepräsident für Leistungssport des Deutschen Sportakrobatikbundes, Bernd Hegele, sagte in seinem Abschlusswort: „in Erfurt hatten wir kein, wir brauchen noch…´, Ihr wart immer schneller. Das war immer, hier habt ihr…´! Wir haben uns sauwohl gefühlt…. Das war eine perfekte Organisation und auch, wenn Ihr das nicht hören wollt: wir freuen uns auf den nächsten Wettkampf in Erfurt!“

Da waren der Stress, die Nerven, die wir bei der Vorbereitung gelassen haben und das eine oder andere neue graue Haar vergessen und wichen dem Stolz und der Freude darüber, was wir als Team auf die Beine gestellt haben.

Was bleibt, sind die Erinnerungen an einen wunderbaren Wettkampf, der am Samstag mit den Qualifikationsübungen für Paare und Gruppen begann und am Sonntag mit den Finals endete, für die sich drei unserer vier Formationen qualifizieren konnten.

So erturnten im großen Starterfeld der Damenpaare Emma Hayn und Mariella Raabe in der Balance Platz 26 und in der Dynamik Platz 19, was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass die beiden Mädchen erst seit wenigen Monaten miteinander trainieren. Emma hat es auch noch geschafft, zwischen den beiden Darbietungen an ihrer eigenen Konfirmation teilzunehmen.

Veronica Pließ und Elsa Sperling, die als Startgemeinschaft ins Rennen gingen (Veronica turnt beim SV Concordia Erfurt), erreichten in der Balance Platz 13 und landeten mit ihrer überragenden Dynamikübung ebenfalls auf dem 13. Rang. Da sie aber in den Disziplinen jeweils andere Paare schlugen, reichte es für das Finale der besten zwölf Damenpaare Deutschlands. Hier gingen sie am Ende als Zwölfte von der Matte, nach einem Fehler bei einem Element, das in der Rückenlage gefangen wird. Trotzdem eine tolle Leistung!

Das Mixed-Paar Edda Ziegenhardt und Wim Albus erturnte in den Disziplinen Balance und Dynamik jeweils den 6. Platz. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung im Finale blieb es auch hier am Ende bei Platz 6.

Das Damen-Trio mit Henriette Thiele, Viktoria Scharonin und Magdalene Thiele lag nach der ersten Runde (die Gruppen starteten mit ihrer Dynamik-Übung) auf einem großartigen achten Platz. Hier war das Starterfeld mit 36 Formationen besonders groß. Im zweiten Durchgang zeigten sie eine sehr saubere Balanceübung, in der leider ein minimal verrutschter Turnanzug vom Kampfgericht hart bestraft wurde. So reichte es leider „nur“ für Platz vier. Im Finale konnten die drei ihre Leistung jedoch nochmals steigern, was vom Kampfgericht leider nicht honoriert wurde. Die Wertungen blieben hinter den Erwartungen zurück, sodass wir die drei trotz dieser fehlerfreien Übung leider nicht auf dem Podest sahen. Nach vielen tröstenden Worten und einigen herzlichen Umarmungen überwiegt hoffentlich bei den Dreien und ihrer Trainerin Jenny der Stolz auf die wirklich hervorragenden Leistungen und nicht die Enttäuschung über die fragwürdige Bewertung.

Am Ende dieses spannenden Wochenendes mussten zwei Turnböden wieder abgebaut und aufgeladen werden, aber nachdem wir sie am Freitag ja schon aufgebaut hatten, waren wir inzwischen Profis. Ein Teil des Helfertrupps fuhr mit nach Bad Blankenburg. Dort hatten wir den Boden der Landessportschule am Freitag im Schweiße unseres Angesichts eingeladen, da musste er auch wieder hin. Zum Glück halfen uns André und seine Kollegen der Landessportschule beim Auf- und Abbau, sowie beim Verladen, sodass wir alles gut gelaunt und pünktlich wieder an Ort und Stelle hatten. Alle anderen Helfer waren damit beschäftigt, die Riethsporthalle wieder in ihren Urzustand zu versetzen. Alles, was wir am Freitag vorbereitet, aufgebaut und hin geräumt hatten, musste wieder verschwinden. Am Sonntag um 16.00 Uhr sah die Halle aus, als wäre nichts gewesen.

Großer Dank gebührt allen, die uns geholfen haben, so einen tollen Wettkampf auf die Beine zu stellen: dem Vorbereitungs- und Planungsteam, den Eltern aller Sportler, die Kuchen gebacken, Salate geschnippelt und Brötchen geschmiert haben. Dem Catering-Team, welches die Versorgung der vielen Sportler, Betreuer und Eltern koordiniert hat, dem Hausmeister-Team der Riethsporthalle, das uns nie mit unseren Fragen hängen ließ und immer selbst mit angepackt hat. Der Stadtverwaltung Erfurt für die Bereitstellung des Mobiliars und der Maskottchen, dem Landessportbund und dem Team des Thüringer Turnverbandes. Ein dickes Dankeschön geht auch an die Geschäftsstelle und den Vorstand des MTV 1860 Erfurt, ohne deren Rückendeckung das Ganze nicht machbar gewesen wäre.

Jetzt lassen wir die Ereignisse erstmal setzen, bevor wir uns überlegen, welchen Wettkampf wir als nächstes als Ausrichter in Angriff nehmen wollen. Leider ist die Sportakrobatik noch keine olympische Disziplin, wir wären bereit und motiviert!

Claudia Hepper

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